Man braucht nur den Tagesablauf von Menschen in Verantwortung durchgehen und wird merken: mehr als die Hälfte sind Kommunikationsaufgaben. Wie viele Meetings sind angesetzt? Und was passiert in einem Meeting anderes als Kommunikation, Information, Diskussion? Auch wer unbeteiligt im Meeting sitzt, kommuniziert durch seine Haltung, nämlich: dass ihn/sie das Thema nicht die Bohne interessiert. Und wie viel unproduktive Zeit wird verschleudert, weil Meetings schlecht vorbereitet sind, relevante Player nicht anwesend sind, die Unterlagen nicht fertiggestellt wurden etc.
Untersuchungen ergeben, dass 50% aller Meetings völlig umsonst sind und dass nur 15% der in Meetings übernommenen Aufgaben tatsächlich auch fristgerecht erledigt werden. Was für ein Verschleiß an Zeit, Energie, Geld. Denn ineffiziente Meetings kosten: einfach die Stundekosten der Unbeteiligten zusammenrechnen, dann kommt man auf eine Zahl.
Ein weiterer Ineffizient-Faktor sind die internen Mails. Mamma Mia, was wird da nicht alles geschrieben und der halben Welt zur Kenntnis geschickt. Und die Mitarbeitenden lesen und lesen und wissen in vielen Fällen gar nicht, warum sie das lesen sollen, oder sie kommen erst am Ende des Mails drauf, warum ihnen das überhaupt geschickt worden ist. Sie können ja selbst überprüfen, wie viel Zeit Sie beim Lesen und Bearbeiten von Mails verlieren bzw. wie viel Zeit Sie umgekehrt gewonnen hätten, wenn schon in den ersten Zeilen klar gewesen wäre, worum es geht und was man von Ihnen überhaupt will. Schlechte Kommunikation nervt, raubt Zeit und Energie und kostet deshalb: viel Geld.
Schlechte Kommunikation führt zu schlechter Koordination, denn auch Koordination ist unterm Strich: abgestimmte Kommunikation. Über 5000 Dollar pro Mitarbeiter gehen nach amerikanischen Studien durch Unkoordination – z.B. durch Warten auf Informationen – verloren. Und raubt Zeit und Energie, und Motivation.
Umgekehrt kann motivierende Kommunikation unglaublich aufbauen. Jede Sitzung wäre eine gute Gelegenheit, kurz und bündig wichtige Informationen zu positionieren. Dadurch würde man Mitarbeitern erzählen: Es ist uns wichtig, dass ihr – z.B. über Strategiefragen – informiert seid; es ist uns wichtig, dass ihr wisst, wo es langgehen soll; ihr seid wichtig und deshalb nehme ich mir als Chef auch die Zeit, euch in unsere Gedanken als Firmenleitung mit hineinzunehmen. Das motiviert.
Auch Aktionen für die Mitarbeiter, Hilfen und Erleichterungen, Benefits oder Betriebsfeiern, sind im Grunde Kommunikation. Und Kommunikation ist die effektivste und auch die billigste Möglichkeit, Mitarbeiter zu begeistern.
Wo es keine oder zu wenig Information gibt, wachsen hingegen die Gerüchte. Dann wird spekuliert, dann wird getratscht. Und gelästert über „die da Oben“. Und das ist dann das Gegenteil von Motivation.