Motivation stammt vom lateinischen Begriff „in motus“. Was setzt Dinge „in Bewegung“, was stellt für uns einen Beweggrund dar? Was lässt uns etwas ausführen, tun, was bringt uns zu einer Handlung. Motivation ist eine dynamische Kraft, die uns dazu antreibt, bestimmte Handlungen auszuführen, Ziele zu verfolgen oder eine Herausforderung zu erledigen.
Richtigerweise haben wir in den letzten Jahren gelernt, intrinsische Motivation – eine Motivation, die von innen kommt – von der extrinsischen Motivation – einer Motivation, die von außen kommt – zu unterscheiden. Wir haben auch verstanden, dass intrinsische Motivation besser ist als extrinsische. Aber wir müssen noch tiefer schürfen und vor allem, Motivation nicht mit Begeisterung zu verwechseln
Motivation ist nicht immer schön. Wenn ich eine Familie zu ernähren, einen Kredit abzustottern, ein Auto kaufen möchte, motiviert mich das, schwer und hart zu arbeiten; ich habe gute Beweggründe, in die Arbeit zu gehen, denn ich will für meine Familie sorgen, ein Dach überm Kopf und Mobilität. Ich bin also motiviert, aber nicht unbedingt davon begeistert. Auch ein Sportler hat eine starke Motivation, hartes Training auf sich zu nehmen, aber es begeistert ihn wahrscheinlich nicht immer zum Training zu gehen; aber er hat ein Zeil vor Augen, hat einen Plan gemacht und will nun mit Disziplin an diesem Plan festhalten. Eine Mutter kann im Schutz ihrer Kinder genug Motivation finden, einen gewalttätigen Mann nicht zu verlassen. Sinnhafte Beweggründe, gute Motivationen, lassen uns auch Entgeisterndes, Frustrierendes, Unbefriedigendes tun. Das begeistert aber nicht. Verpflichtungen, Versprechungen, Verantwortungen zu erfüllen, stellt eine Motivation dar, aber muss nicht begeisternd sein.
Auch die „Peitsche“, die Androhung einer Strafe, Liebesentzug, Hausarrest, Angst, gekündigt oder verlassen zu werden, liefern genug Beweggründe. All dies motivieret, begeistert aber nicht!
Und wie ist es mit Prämien, Belohnungen, mehr Freizeit, Firmenauto, Geschenke? Das muss doch motivierend sein für die Mitarbeiter? Ja, ist es! Aber nur kurzfristig. Denn man gewöhnt sich schnell daran und bald braucht es eine höhere Dosis, um dieselbe Motivation aufrecht zu erhalten. Das ist wie die Karotte vor dem Esel: wenn er satt ist, rennt er nicht mehr, Karotten hin oder her. Motivation ist fluktuierend und deshalb nicht nachhaltig.
Begeisterung als intrinsische Motivation steht hingegen kostenlos und beinahe unbegrenzt zur Verfügung. Und zwar für alle! Dafür braucht es nicht einmal ein besonderes Talent. Jeder Mensch hat die Begabung zur Begeisterung. Begeisterung ist ein legales Aufputschmittel. Man ermüdet nicht, spornt zu Höchstleistungen an. Begeisterung verleiht der Zeit eine andere Dimension, lässt sie wie im Fluge vergehen, und deshalb ist Begeisterung natürlich ein hervorragender Antriebsstoff für alles Tun und Arbeiten, ein genial wirksames Gegenmittel für Müdigkeit, ein magisches Elixier für Schaffenskraft, das totalen Einsatz und völlige Hingabe provoziert. Dieser Art von Energie generiert immer wieder neue Energie aus sich selbst heraus; ein perpetuum mobile großartiger Emotion und Motivation.
Suchen Sie also nicht nach Motivation, suchen Sie nach Ihrer Begeisterung.